Pfadfinderarbeit während der Corona-Pandemie

Von 28. Februar 20212021, Aktionen, Allgemein
Corona

Das Pfadfinder-Dasein ist normalerweise geprägt von gemeinsamen Aktionen und Gruppentreffen in persona. Als wir im Herbst 2019 den Kalender für 2020 mit Veranstaltungen, Fahrten und allem, was dazu gehört, füllten, ahnte niemand von uns, dass wir bereits wenige Monate später über die Durchführung eben jener Veranstaltungen beraten werden müssen. Wie in allen anderen Lebensbereichen war auch der Pfadfinder-Alltag nicht mehr wie üblich durchzuführen – und er ist es auch weiterhin leider nicht. Seit März konnten wir uns in Oberpleis nicht mehr wie gewohnt zur wöchentlichen Gruppenstunde treffen. Geplante Veranstaltungen, wie das Leiterwochenende, der Gang auf den Oelberg, das Osterfeuer, der Georgstag und unsere Altkleidersammlung im Herbst mussten abgesagt werden.

Besonders schwer fiel es uns neben dem Bezirkspfingstlager auch unsere Ferienfreizeit (2020) nach Dänemark absagen zu müssen. Auch wenn bis zuletzt niemand wirklich wahrhaben wollte, dass das Highlight des Oberpleiser Pfadfinder-Jahres wirklich ausfallen muss, gab es leider nicht wirklich eine Alternative für uns: Eine übliche Durchführung wie in den vorherigen Jahren wäre mit den aktuellen Hygiene-Vorschriften nicht vereinbar gewesen und so wäre der Charakter einer FFZ verloren gegangen. Wir hatten großes Glück, dass uns sowohl das Busunternehmen (Frank Reisen), das uns nach Dänemark gebracht hätte und auch die Vermieter der Unterkunft vor Ort entgegengekommen sind, sodass wir finanziell keine großen Probleme bekommen haben. Darüber sind wir sehr dankbar! Aber wir wären nicht wir, wenn wir uns nicht ein Alternativprogramm überlegt hätten: So führten wir unsere FFZ in diesem Jahr rund um die Kirche bei uns zu Hause durch. Auch wenn es eine deutlich abgespeckte Version war, kam doch ein wenig FFZ-Feeling auf.

Und auch in anderen Bereichen sind wir kreativ geworden: Der Georgstag wurde kurzer Hand in eine Rallye umfunktioniert, die mit der Familie oder mit Freunden durchgeführt werden konnte, Gruppenstunden wurden online abgehalten und auch Leiterrunden und Planungstreffen fanden per Videokonferenz weiterhin regelmäßig statt. Es fiel uns allerdings nicht leicht, bei den fast täglich neuen Informationen, Verordnungen, Lockerungen oder Empfehlungen von verschiedensten Ämtern oder Behörden, von Bund und Ländern den Überblick zu behalten. Wir waren und sind im stetigen Kontakt und Austausch mit Stadt und Kirchenvorstand und haben unser Hygienekonzept regelmäßig angepasst. So war es uns dann kurz vor den Sommerferien wieder möglich, Gruppenstunden entsprechend bestimmter Vorgaben im Freien abzuhalten, was sowohl Kinder als auch Leitende sehr gefreut hat. Denn wir haben gemerkt, dass Gruppenstunden gerade in der aktuellen Lage wichtiger denn je sind. Nach vielen Bemühungen, Telefonaten, Mails und Hygiene-Ausarbeitungen war es uns zwischenzeitlich auch wieder möglich, Gruppenstunden im Pfarrheim abzuhalten. Somit hofften wir, dass wir auch in der dunklen Jahreszeit weiterhin wöchentliche Treffen ermöglichen können. Zudem finden innerhalb der Stufen einzelne Veranstaltungen oder Ausflüge – entsprechend der aktuellen Hygienevorgaben – statt. So war beispielsweise die Pfadfinder-Stufe Fußballgolf spielen. Auch die Baumpflanzaktion, die wir in Kooperation mit der Baumschule Dahs und der IT-Firma HTH Holtkamp aus Lohmar durchgeführt haben, konnte unter Einhaltung der Hygienevorschriften glücklicherweise durchgeführt werden und war für uns ein voller Erfolg. Es hat uns großen Spaß gemacht, Oberpleis und Umgebung etwas grüner zu machen!

Unser Fazit dieses verrückten Pfadfinder-Jahres: Wir haben versucht, das Beste aus der Lage zu machen, unsere Arbeit so gut wie eben möglich an die Situation anzupassen und weiterzuführen und wir sind auf diese Weise sehr kreativ geworden. Dennoch fehlt uns der persönliche Kontakt mit Kindern und Leitenden sehr und wir hoffen inständig, dass das nächste Jahr uns unseren Pfadfinder-Alltag ein Stück zurückbringen wird. Auch wenn wir in dieser Zeit alle viel Ungewissheit erleben, bleiben wir zuversichtlich – so wie es uns der Gründer der Pfadfinder-Bewegung, Lord Robert Baden-Powell vorgelebt hat: „Ein alter Pfadfinder ist voller Findigkeit. Aus allen Schwierigkeiten oder Nöten findet er einen Weg.“

Da keiner die Pandemie-Lage vorausschauen kann, hilft nur zuversichtlich sein und hoffen, dass der Alltag – wie man ihn von vorher kennt – schnell zurückkehrt.