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Obwohl das neue Jahr noch gar nicht richtig begonnen hatte, trafen wir uns auch schon in diesem zum gemeinsamen Winterzelten. Mit circa einem Dutzend Teilnehmern waren wir eher, nun ja, „elitärer“ als sonst, was zu einem erschreckenden Anteil von 25% Flink führte. Auch das Wetter war weniger angenehm winterlich als feucht, kalt und öde, aber als Pfadfinder kann man halt nun eben nicht wählerisch sein. So besuchten wir auch dieses Mal das malerische Brexbachtal, das sich ja schon letztes Jahr als matschfreies Winterwunderland bewährt hatte.

Schon beim Zeltaufbau bemerkten wir, dass wir als nur großzügig gerundet fünfzehnköpfige Mannschaft so ergiebig arbeiteten, als wären wir 150. Das riesige Doppelzelt mit Verbindungsgang war aufgebaut, ehe man „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ hätte anstimmen können, was meiner Meinung nach aber auch nur viel zu selten geschehen ist.

Weniger erschöpft als verwundert über dieses nahtlose Zusammenspiel jener Arbeitswut jedes einzelnen, beendeten wir den Tag bei leckerem Essen, Zusammensitzen am Feuer und Schlafen.

Am nächsten Morgen waren nach zärtlichem Wecken alle innerhalb eines Augenblickes wach, um willig mit diesem bestimmten einen Leiter, der anscheinend nie Schlaf benötigt, ausgiebige Gespräche zu führen. Zu dieser ohnehin schon durch andere, deren Namen lieber ungenannt bleiben, welche anscheinend dazu tendieren lustige running-gags nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, vermieste Gruppenstimmung kam nun auch noch das sogenannte Mörderspiel hinzu, das den Begriff Misstrauen neu definierte. Jeder zieht den Namen eines jeweils anderen, den er durch Abgabe eines Gegenstandes und folgender Annahme vom ahnungslosen Opfer, dessen Zettel er nun zieht, „ermorden“ kann. Schnell ist verstanden, weswegen jüngere Pfadfinder zu diesem grausamen Unterfangen „Winterlager“ nicht eingeladen waren.

Hilfsbereitschaft verkam zur Lebensmüdigkeit und Großzügigkeit zur unterstellten Mordlust. Ohne weiter auf die Verwerflichkeit dieses grotesken „Spieles“ einzugehen, sei gesagt, dass es Menschen gab, die sich relativ geschickt anstellten, aber auch solche, die auf eine vor gerade erst zwei Minuten gemachte List erneut hereinfallen. Ich sage nur: „HuiBui ist ein Gespenst!“.

An diesem Tag stand auch Sebis Geburtstag (welcher im Übrigen von Attentaten nicht verschont blieb) an. Am Nachmittag vertrieben wir uns die Zeit unter anderem mit Gesellschaftsspielen (die Gelegenheit bei diesen zu Morden sei dem mitdenkenden Leser bewusst), wie Fahnes oder StadtLandFluss, bei welchem Tobi kläglich durch Unkenntnis von Flüssen zu jedem verdammten Buchstaben verlor.

Der Abbau ging durch das Anpacken von gefühlten 300 motivierten Händen, schneller als je beobachtet, ja als nur in den kühnsten Träumen je vermutet, von statten, was eine verfrühte Abfahrt, die dem ungern gehetzten Billa Bong Bus gerade recht käme, provozierte.

Alles in allem war es wieder eine gelungene Episode der Reihe „Pfadfinder kommen ausgeschlafen, sauber und wohlriechend ins neue Jahr“.

Von Jasper

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