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Wir wurden wahrlich nicht mit gutem Wetter gesegnet, als wir, die Pfadfinder vom Stamm Oberpleis, schwer bepackt zur Steinbachtalsperre fuhren. Jedoch war der Boden im Gegensatz zum Winterlager noch recht trittfest, sodass die jüngeren Pfadfinder (viele Roover und Leiter waren schon da) anfangen konnten ihre Schlafzelte aufzubauen. Beim Aufbauen konnte ein Meckern mancher Pfadfinder vernommen werden; häufig wurde sich beschwert, alles sei doch bla bla bla, bla bla bla sei doch alles. Schließlich konnten dann aber doch mit Hilfe der engagierten Leiter die Schlafzelte innerhalb weniger Stunden errichtet werden.

Dem aufmerksamen Pfadfinder ist spätestens dann aufgefallen, dass sie bei diesem Pfingstlager nicht allein sind. Zu diesem so genannten „Bezirks“-lager kamen Pfadfinder von der ganzen Welt (das heißt zumindest von Eitorf bis Winterscheid), was nicht zuletzt eine Anspielung auf die Pfingstbotschaft war. Zur Durchmischung dieser alle, wurden stammesübergreifende Beschäftigungen für den nächsten Tag gewählt. Auch die sogenannten „Button“-Gruppen, in die wir eingeteilt wurden, waren nicht auf den eigenen Stamm beschränkt. Ferner waren diese eher darauf ausgelegt, möglichst viele Stämme zu beinhalten, damit „Dr. Evil“ mit einem großen Herkunftsspektrum besiegt werden kann. Dr. Evil, so stellte sich nämlich heraus, war ein verrückter Wissenschaftler, der vorhatte den Steinbach zu vergiften. Der einzige Weg ihn aufzuhalten war, radioaktives B-13 zu sammeln, was wider den Erwartungen vieler Chemie-„Cracks“ unter den Pfadfindern kein Bor-Isotop war sondern ein Vitamin. Nähere Zusammenhänge zwischen diesem Plan und der Verhinderungsmöglichkeit sind mir leider entschwunden.

Jedenfalls verbrachten viele den Abend des ersten Tages noch am Lagerfeuer, bis sie schließlich ein paar erholsame Stunden Schlaf im Zelt suchten. Der nächste Tag begrüßte uns dann schon ein bisschen strahlender und wurde stets sonniger, sodass wir doch noch einen richtigen „Schönwetter“-Tag hatten. Hauptprogramm dieses Tages waren zuvor gewählte Beschäftigungen (zum Beispiel: Capture the Flag, Schwedenschach oder Bändchen machen), die bei diesem Sonnenschein ausgeführt werden konnten. Im Übrigen haben wir innerhalb unserer Buttongruppen Spiele zum besseren Kennenlernen gespielt. Der Samstagabend dann war das Kernstück des Lagers. Alle Stämme haben sich zum Pfingstgottesdienst versammelt und über die Dreifaltigkeit und Pfingsten gesprochen. Begleitet wurde dies von drei Gitarristen und einem Querflötenspieler , mit denen dann noch alte, aber „tighte“ Pfadfinderhits wie „Flinke Hände, flinke Füße“ gesungen wurden.

Nachdem auch dieser Tag zu Ende war, folgte dann der Sonntag, an dem wir endlich die Pläne des Dr. Evils durchkreuzen konnten. In unseren Gruppen gingen wir rund um die Steinbachtalsperre und lösten knifflige Aufgaben wie Eierlaufen, um unser B-13 in einen Plastikbecher zu bekommen. Wieder am Lager angekommen war Dr. Evil noch lange nicht besiegt. Nein, wir mussten vorher noch alle Völkerball und Wasserpong spielen, um seinen Plänen letztendlich den Gar auszumachen. Dieser anstrengende Tag wurde mit einem Grillfest beendet.

Am letzten Tag hat das gute Wetter dann doch noch einmal zum Schauer umgeschlagen, was zur Folge hatte, dass nach der Heimkehr die älteren Pfadfinder die Zeltplanen noch zum Trocknen aufhängen mussten. Die geplanten Gruppenspiele am Montag waren leider nicht ganz so erfolgreich wie geplant. Rückbetrachtet haben wir uns eigentlich nur ein paar mal im Kreis gedreht über den Zeitraum von einer Stunde. Schließlich haben wir dann die Zelte abgebaut und sind recht müde und übelriechend aber mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.

von Jasper

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