Nachdem die jungen, wilden und sportlichen Pfadfinder unseres Stammes beim letztjährigen Ironscout leider nicht teilnehmen konnten, nahmen sie in diesem Jahr einen erneuten Anlauf. Unter dem Motto „Ode an die Füße“ fand der diesjährige Ironscout in bekannter Umgebung, dem „Drachenfelser Ländchen“ statt. Nicht nur aufgrund dieses Vorteils waren die Oberpleiser Pfadfinder vor Beginn sehr motiviert, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sie mehrere Planungstreffen und „Trainingseinheiten“ absolvierten. Für manche waren diese wohl zu anstrengend, sodass das Team „Flying Uwe“, wie man sich selbst nannte, einige Ausfälle hinnehmen musste, doch dies trübte die Stimmung keinesfalls.
Es war Freitag, der 4. Oktober 2013 und man brach nach Friesdorf zum dortigen Stamm auf. An Bord waren Maggie Annerbo, Sebastian „Sebii“ Flink, Chris Weber, Ansgar Lüke und Christian „Giersi“ Giershausen. Pünktlich zum Start zeigte sich das Wetter von der besten Seite und man ging mit vollgepackten Rucksäcken los, was im Laufe der Wanderung noch zum Verhängnis werden sollte. Unsere erste Station befand sich einige Kilometer vom Startpunkt entfernt, in Villiprott. Auf dem Weg dorthin fragte sich das Team bei sehr freundlichen Passanten durch, welche sehr ausführliche und hilfreiche Wegbeschreibungen gaben. Einige Zeit verging, die ersten Unstimmigkeiten wurden gelöst und auch die ersten Flaschen „Flying Uwe“ schon verbraucht. Ein wenig geschafft von der Wanderung kam das Team an der ersten Station an, welche gleichzeitig der Startpunkt für die folgenden Stationen war, weil man dort zum ersten Mal die Standorte erfuhr. Dort verlangte man von ihnen, nach einer kurzen Erholungsphase, eine Aufgabe zu lösen, welche gerade so aber zufriedenstellend bewältigt wurde.
Nach langem Aufenthalt an dieser Station, führte der Weg durch die dunklen Örtchen und der Kampf gegen die Finsternis begann. Doch diese trübte die Stimmung und Motivation der fünf tapferen Ironscoutler keineswegs. Sie bespaßten sich derweil mit einer zuvor sortierten Musik-Playlist und sowohl interessanten als auch lustigen Geschichten aus ihrem Leben. Endlich an der nächsten Station angekommen stärkten sie sich mit selbstgebackenem Brot, Käse, Salami und Suppe, während sie einige Zeit warten mussten. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn die Aufgabe, welche dort zu lösen war, hatte es in sich und war von der Stationsgruppe phänomenal gestaltet worden. Nachdem sie auch diese Station erfolgreich absolviert hatten, begannen sie sich mit breiter Brust auf die Suche der folgenden Station zu machen und man sagte zum Abschied „man sieht sich!“.
So langsam machte sich jedoch Frust breit, da man den Weg nicht auf Anhieb fand und der Regen anfing ihnen auf die Nerven zu gehen. Auch das von Mitstreitern versprochene Feuerwehrfest war schon vorbei, bei dem man noch allzu gerne vorbeigeschaut hätte. Trotz alledem machten sie sich auf zur Station und absolvierten, nach wiederum langer Wartezeit, das Spiel mit Bravour. Es war nun stockfinster geworden und auch die letzten Flaschen des erfolgversprechenden Getränks „Flying Uwe“ neigten sich dem Ende. Aufgrund dessen änderte man die vorher besprochene Route und man ging wieder Richtung Rhein. Während dieses Fußmarsches regnete es immer stärker und eine gewisse Unlust machte sich breit. Die Pausen wurden häufiger und länger. Die ersten Beleidigungen fielen und auch die Musik gefiel den meisten nicht mehr, sodass nun jeder für sich stillschweigend mit Abstand zueinander ging. Erst als man eine vielversprechende Bushaltestelle sah, waren sich alle wieder einig und man ließ sich dort für einige Zeit nieder. Aus den zu Beginn abgesprochenen zehn „Minütchen“ wurden letztendlich zweieinhalb Stunden. Richtig ausruhen konnten sie sich jedoch nicht, da zwischendurch immer wieder tapfere und dem Regen trotzende Pfadfindergruppen an ihnen vorbeigingen und von Einem aus ihrem Team sehr lautstark begrüßt wurden.
Als dann wieder alle wach waren und sie einigermaßen ausgeruht waren, rafften sie sich auf durch den Regen zu ihrer letzten Station zu gehen. Während dieses Fußmarsches ging die Sonne wieder auf und man konnte sich am Feuer im Zelt etwas aufwärmen. Auch hier wartete abermals eine Aufgabe auf die immer noch fünf widerstandsfähigen Pfadfinder. Nach einer kurzen Absprache war man sich einig, sich auf den Heimweg zu machen. Um dem Ganzem jedoch ein schönes Ende zu geben, gingen sie am Rheinufer entlang nach Friesdorf und sie waren sehr froh das ihnen bekannte Siebengebirge zu sehen. Auf diesem letzten Stück häuften sich die Pausen, da der ganze Körper doch sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit gequälten Blicken, aber doch mit einem Lächeln, kam das Team „Flying Uwe“ mit allen, also Maggie, Sebii, Chris, Angsar und Giersi, am Ausgangspunkt an.
Ich glaube, ich spreche für alle wenn ich sage, dass dies eine besondere Erfahrung für uns war und man diese auch nicht so schnell vergessen wird. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und hätte dies nie für möglich gehalten!
Christian Giershausen